Jonathan Lethems neuer Roman

Warum die eine Band auf dem örtlichen Radiosender gespielt wird und die andere eine ganze Musik-Generation prägt, ist manchmal nur schwer zu verstehen. Das gewisse Etwas, von dem immer die Rede ist, haben Lucinda, Matthew, Denise und Bedwin in Jonathan Lethems neuen Roman „Du liebst mich, du liebst mich nicht“ zu Beginn wohl eher nicht. Ihre Hobbygaragenband, irgendwo in der Kunstszene von Los Angeles beheimatet, trägt zum Lebensunterhalt rein gar nichts bei. Geld verdienen die Musiker als Tierpfleger, Verkäuferin im Pornoladen oder eben bei einem Call-Center-Kunstprojekt. Lucinda nimmt dort Beschwerdeanrufe entgegen und ist von einem „Nörgler“ besonders angetan. Aus seinen Geschichten werden neue Songs und die Band ist auf einmal gefragt. Zeit für den großen Durchbruch, gäbe es da nicht das Liebes- und Copyrightproblem. Der Nörgler, ein dicklicher Werbetexter, wird zu Lucindas Geliebtem und fordert seinen Platz in der Band.
Ein Buch, das an das Lebensgefühl der 90er Jahre erinnert. Wie einst in Kevin Smiths Film „Clerks“ wird die Popkultur zur eigentlichen Realität. Nach dem groß angelegten Roman „Die Festung der Einsamkeit“ ist „Du liebst mich, du liebst mich nicht“ ein leichtes, aber keineswegs banales Buch. Oder wie es am Ende slogenhaft heißt: „Es gibt keine Tiefe ohne Oberfläche.“

Mein Text erschien zuerst in der Septemberausgabe vom "Stadtkind"

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